Deutscher Sportnachwuchs stimmt sich auf das Olympische Jugendlager in Vancouver ein

Vom 6.-8. November trafen sich in Pullach bei München erstmals die 46 von der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) und der Deutschen Sportjugend (dsj) ausgewählten Nachwuchsathlet*innen, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) in drei Monaten zu den Olympischen Winterspielen nach Vancouver geschickt werden.

Bereits zum vierten Mal organisieren DOA und dsj im Auftrag des DOSB ein solches Jugendlager, für das sich nur solche Jugendliche über ihre jeweiligen Fachverbände bewerben konnten, die bestimmte Voraussetzungen erfüllten. Neben einem leistungssportlichen Hintergrund standen dabei auch soziales Engagement, musische Talente, schulische Leistungen und Fremdsprachenkenntnisse im Vordergrund.

Und so verwundert es nicht, dass sich die Gruppe einerseits aus zahlenreichen Deutschen-, Europa- und sogar Weltmeistern der Junioren, andererseits aber auch aus ehrenamtlich engagierten Jugendlichen, die mitunter eine ganze Reihe von musischen und künstlerischen Talenten mitbringen, zusammensetzt.

Der DOSB verfolgt mit der Ausrichtung Deutscher Olympischer Jugendlager vornehmlich das Ziel, über das unmittelbare Erleben der „olympischen Atmosphäre" die leistungssportliche Motivation der jungen Athlet*innen zu festigen. Aber auch zu Vereins- und Verbandsarbeit oder Engagement in der Sportpolitik soll das Jugendlager anregen. Nicht zuletzt werden schließlich pädagogische Ziele verfolgt, olympische Werte vermittelt und interkultureller Austausch sowie soziale Kompetenz gefördert.

Diese Aspekte spiegeln sich zum Teil bereits im Programm des Vorbereitungstreffens wieder:

Die Auseinandersetzung mit Fragen des Olympischen Gedankens und der Olympischen Werte wurde nicht nur innerhalb der Gruppe, sondern auch durch die Teilnahme der Jugendlichen am Akademiegespräch „Vision Olympia – eine Idee auf dem Prüfstand" im Rathaus der Stadt München angeregt, wo grundsätzliche Aspekte Olympischer Erziehung ebenso wie solche zur Olympiabewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 thematisiert wurden.

Des Weiteren stand das Kennenlernen des Gastgeberlandes der Olympischen Winterspiele auf dem Programm. Diesbezüglich hielt die in Vancouver aufgewachsene Maria Roche, selbst Leistungsturnerin mit deutscher und kanadischer Staatsbürgerschaft, einen lebendigen Vortrag über die Geschichte, Menschen und Kultur des Landes Kanada. Ergänzt wurden ihre Erzählungen durch Maßnahmen zur Verbesserung der interkulturellen Kompetenz. Die Vorfreude auf das Ereignis „Olympische Winterspiele" steigerte zusätzlich ein Bildervortrag von Kilian Schad, einst selbst Teilnehmer beim vorangegangenen Jugendlager von Turin 2006.

Zudem wurde das Kennenlernen untereinander – neben der Klärung organisatorischer Fragen natürlich ein Schwerpunkt des Treffens – durch Teambuilding und verschiedene Gruppenarbeiten beschleunigt.

Einer der Höhepunkte des Wochenendes war sicherlich der Besuch der Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen, wo die Gruppe erstmals auf die Leiterin des Jugendlagers, Skilegende Rosi Mittermaier-Neureuther, traf.

Außerdem erhielten die Jugendlichen einen Teil ihrer Einkleidung, die den Wiedererkennungswert bei den Wettkämpfen und offiziellen Programmpunkten während der Winterspiele in Vancouver erhöhen soll. Die übrige Ausrüstung erhalten die Teilnehmer und Betreuer nach ihrer Ankunft in Kanada, weil dem Jugendlager erstmalig Teile der Olympiakollektion zukommen werden, die zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht verfügbar sind. Hierfür hat sich insbesondere Achim Bueble, Geschäftsführer der DOA, erfolgreich eingesetzt. Dass die Jugendlichen zuweilen in der Olympiabekleidung der deutschen Mannschaft auftreten werden, unterstreicht den hohen Stellenwert, den der DOSB dem Jugendlager beimisst.

In diese Richtung äußerte sich auch Ingo Weiss, Vorsitzender der dsj und Vorstandsmitglied der DOA: „Hier sind junge Menschen aus dem Bereich des organisierten Sports zusammengekommen, die nicht nur durch sportliche Erfolge glänzen, sondern sich aktiv auch mit dem Sport und seinen Möglichkeiten für die Entwicklung junger Menschen und das Potenzial der Völkerverständigung auseinandergesetzt haben. Sie werden Deutschland in Vancouver in einer würdigen Weise repräsentieren."

Kai Gemeinder
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Olympisches Jugendlager Vancouver 2010